Ein Spaziergänger staunte am Samstagnachmittag nicht schlecht, als er im Kreis Heinsberg einer großen Gruppe Hooligans begegnete, die aufeinander einschlug. Sofort rief er die Polizei.
Der Notruf ging um 17:15 Uhr in der Leitstelle ein – also vor Anpfiff des Spiels zwischen Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt. Hooligans beider Vereine wollte die Zwischenzeit anscheinend nutzen, um sich auf dem ehemaligen Flugplatzgelände Wildenrath gegenseitig zu verprügeln.
Mehrere Dutzend Personen waren dafür laut Polizei mit Autos angereist, welche unter anderem Frankfurter Kennzeichen hatten. Die Polizei trennte die beiden Gruppen und konnte zudem weitere Personen im Waldgebiet einsammeln.
Dabei wurde auch sogenannte „Passivbewaffnung“ vorgefunden. Darunter versteht man zum Beispiel Sturmhauben oder Mundschutze.
Hooligan-Prügelei im Wald: 73 Personalien festgestellt
Falls die „Personen aus der gewaltbereiten Szene“, wie die Beamten die Hooligans nennen, das Spiel im Stadion oder anderswo verfolgen wollten, hatten sie nun Pech: Alle Beteiligten, übrigens allesamt Männer, durften das Gelände erst nach Spielende wieder verlassen.
Insgesamt stellte die Polizei die Personalien von 73 Menschen fest. Sie alle haben einen Platzverweis für das Gelände erhalten und dürfen sich dem Borussia-Park nicht mehr nähern. » Lesen Sie auch: Toppmöller lobt Gladbach nach Remis – „In sehr guter Form“.
Polizei wirft Hooligans gefährliche Körperverletzung vor
Die Bilanz nach dem Einsatz: Drei Männer wurden leicht verletzt ins Krankenhaus gebraucht, mussten aber nicht stationär aufgenommen werden. Ein Mann war vor Ort versorgt worden.
Auch wenn sich die Fangruppen offensichtlich an dem abgelegenen Ort zum Prügeln verabredet hatten, also ein gewisses Einverständnis auf beiden Seiten bestand, wird gegen alle wegen wechselseitiger gefährlicher Körperverletzung ermittelt.